Mittelaltervergnügen Hoisdorf

9.-10.9.

Bei fröhlichem Dauerregen habe ich mich auf den Weg gen Norden gemacht, um Lars und Gunnar beim Aufbau zu unterstützen, die wie ich dachte ab 16 Uhr in Hoisdorf sein wollten. Nachdem ich erfolgreich sämtliche Staus Norddeutschlands gefunden und um ein Auto bereichert hatte war ich dann um 19.30 Uhr auch endlich vor Ort. Zu meiner Überraschung stand schon fast alles und ich hatte kaum noch was zu tun. Ich habe dann das Auto ausgeräumt und das Zelt - wie ich fand - kommentarlos nochmal im Aufbau korrigiert und habe die beiden Jungs gelobt, dass sie so fleißig waren, trotz des demotivierenden Wetters. Dann wurde auch schon der Grill angeschmissen :-) Lars hatte ja vernünftig wie er ist nur alkoholfreies Bier dabei, weil am nächsten Wochenende ja sein Xletics- Marathon sein würde und er bis dahin abstinent leben wollte - Aber Gunnar hatte den Vanilla Fudge dabei... Also haben wir ein Beweisfoto gemacht, dass Lars alkoholfreies Bier trinkt und dann haben wir das Thema mit einem guten Tropfen begossen ;-) Offiziell wurde die Abstinenz also nicht unterbrochen/gefährdet! Wir hatten aber auch einen hervorragenden Platz dort - gegenüber waren Gabi und die blauen Jungs und der Wasseranschluss, neben uns war die Imker-Jurte hinter der das Lager von Swen stand und auf der anderen Seite neben uns waren die Nebelgeister - also alle wichtigen Örtlichkeiten um uns herum verteilt. Witzig war der Moment als so ein Wikinger auf mich zu kam und fragte "Ist Felix da?" Das kannte ich bisher nur von der kleinen Schildkröte Birte... Aber dass sich jetzt auch schon Männer nach Felix erkundigen... Naja - ich habe dann irgendwann festgestellt, dass es ein Nebelgeist war und dann war es nicht mehr so irritierend, weil Felix die ja auch ganz gut kennt, aber ich war ein Weilchen verwirrt :-D Irgendwann gab es dann noch eine offizielle Besprechung am Bierwagen. Da hat Swen wichtige Dinge angesagt - die Geschichte mit dem Schlüssel für Duschen und Toiletten und er wollte ähnlich wie in Warder einen "Marktüberfall" inszenieren und vielleicht auch noch Markttanz als Programmpunkt mit aufnehmen. Die Autos sollten die Nacht auf der Wiese bleiben, weil der Parkplatz der vorgesehen war nicht befahrbar war und er sich am nächsten Morgen noch um eine Alternative kümmern musste. Und wir sollten Müll trennen - Gelber Sack und Rest. Das waren wohl die Hauptthemen. Danach haben wir den Abend mit der Laute und dem Zuberfass auf dem Tisch verbracht - wir haben inzwischen die Theorie entwickelt, dass sich in dem Fass ein Loch in den Limbus befindet, durch das der meiste Met postwendend in irgendeinen Geheimen Ort in Gunnars Zelt verschwindet und sich da versteckt - jedenfalls war das Fass nach wenigen Augenblicken schon wieder leer, obwohl wir noch eine Flasche mehr Met rein geschüttet haben. Und Bernd war noch gar nicht da!! Naja gut Jan hat bei uns gesessen, aber wir haben uns nicht nach 5 Flaschen Met gefühlt als das Fass behauptete es wäre leer. Später kamen noch Zwei ExPer Vögelchen zu uns, die auf der Suche nach wachen Lageristen waren, um noch ein bisschen mitzufeiern. Einer davon war Vossi, der sich dann auch mal an der Laute von Lars versucht, diese aber verteufelt hat - viel zu rutschig das Ding! Aber er war sehr froh, dass es noch einen brauchbaren Barden gibt und hat uns gleich für den nächsten Abend du denen eingeladen :-) Gunnar wurde dann irgendwann müde und wir haben ihn bequatscht, dass er nicht so früh schlafen gehen kann, weil wir ihn doch noch ein bisschen länger dabei haben wollen, aber irgendwann ist er dann doch gegangen. Am nächsten Morgen erzählt er uns, dass er um 2 im Bett war und wie lange wir noch gemacht hätten... WAS?! Es war spätestens 1 als wir schlafen gegangen sind... dachten wir... naja, dann war es wohl doch schon später... Aber wir haben es auch irgendwann ins Zelt geschafft.

 

Am nächsten Morgen war für mich um 7.11 Uhr die erste Pipi-Zeit, aber so richtig Aufstehen war definitiv noch nicht dran! Allerdings hatte es natürlich die ganze Nacht geregnet und ich musste feststellen, dass nicht alles optimal regensicher gelagert wurde über Nacht - der Wollpfad stand zwar in seinen Tüten unter dem Sonnensegel, aber leider hat der Wind das Segel ausgetrickst und mein Spinnrad sah mich zornig an. Auch die Pfanne stand so günstig, dass sie fröhlich rostend mitteilte, dass es an diesem Morgen wohl kein Rührei geben würde... ich bin dann schnell wieder ins warme Bettchen geklettert und habe noch 1,5 Stunden weiter geschlafen. Danach war es aber wirklich an der Zeit los zu legen mit all dem was gestern liegen geblieben ist. So habe ich dann das Wasser aus der Feuerschale gekippt und habe eine Hand voll Anzündholz gestapelt. Hm, haben wir gar kein Holz geholt bzw. mitgebracht?! Gestern bei der Besprechung wurde doch gesagt, dass hier und da noch Holz liegen würde... Also habe ich mich auf die Suche gemacht - erfolglos. Das Holz was hinten lag war riesengroß und das was vorne liegen sollte habe ich nicht gefunden... Ich habe dann nochmal bei Gunnar im Zelt geguckt, ob wir nicht vielleicht doch Holz mit haben... Leider nein. Dann habe ich mir zwei Holzscheite von ExPer Avis geschnorrt, in der Hoffnung, dass es wenigstens für Kaffeewasser reichen würde. Leider wollte das alles nicht so wie ich wollte - die Welt war einfach zu nass für Feuer! Ich habe dann nochmal ins Zelt geguckt, ob Lars vielleicht doch schon wach war, aber er schlief so niedlich, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe ihn zu wecken und ich habe dann einfach andere Dinge gemacht - aufräumen und so.... Nach kurzer Zeit kam Lars dann doch aus dem Zelt geklettert - komplett angezogen und bereit für den Tag. Ich habe ihn mit meiner Anwesenheit wohl doch aus versehen geweckt... Naja jedenfalls hatte ich dann jemanden, der die Sache mit dem Feuer doch nochmal in Angriff nehmen konnte und zufälliger Weise kam auch gerade eine Kettensäge vorbei gelaufen ;-) Ich habe dann die ersten paar Scheite, die gesägt wurden gleich abgezweigt und Lars zum Spalten gebracht. Davon wurde auch Gunnar wach, der es sich dann quasi nackt - also in neumodischen Klamotten - ans "Feuer" gesetzt hat und so lange mit dem Pusterohr das Feuer beschworen hat, bis es tatsächlich zum Vorschein kam und für uns gearbeitet hat. Es hat für Kaffee, Milchsuppe und Abwaschwasser gereicht! Das Frühstück war etwa zeitgleich mit der Markteröffnung fertig, sodass Gunnar sich dann doch noch umziehen musste bevor es was zu Essen gab als wir gerade fertig waren mit Essen und die Frage aufkam, wann Bernd wohl kommen würde und wie erschien eben dieser auch schon bei uns.  Das war ganz gut, denn wir hatten noch genau eine Bernd-Portion Brei übrig! Der Topf sollte ja leer, damit wir ihn abwaschen und wieder befüllen konnten... Eigentlich hatten wir uns gedacht, dass wir erst Sonntag Nachmittag abwaschen müssen, weil wir ja nur so wenige sind und das Geschirr sicher für alle Tage reicht, aber irgendwie konnten wir dann doch nicht mit der guten alten Abwaschtradition brechen... Den ganzen Vormittag nieselte es dann so vor sich hin, nur unterbrochen von ein paar Regenschauern. Während wir diskutierten ob und wann Swen denn nun noch Zuschauer-Aktionen machen will und für welche Zuschauer haben wir dann schonmal angefangen das Mittagessen vorzubereiten, wenn was fertig ist ist fertig. Und wir wussten ja auch nicht, ob doch nochmal Swens Horn ertönt und wir Dinge tun müssen... Als alles vorbereitet war hat Lars dann auch einfach mal mit kochen begonnen - es sollte Biergoulasch geben und das braucht ja auch seine Zeit.... Bernd und ich haben derweil das Klötzchenspiel ausgepackt und benutzt, nicht dass es wie in Öjendorf die ganze Zeit auf dem Tisch liegt und keiner benutzt es... Erstaunlicherweise habe ich relativ oft gewonnen, obwohl ich grundsätzlich die Hälfte der Eigenschaften die zum Sieg führen könnten übersehe - aber scheinbar hatte Bernd das an dem Regenlähmungstag auch nicht so drauf :-) Nach einer Weile guckte Hugo, unser Brotteig, über den Rand der Schüssel und plötzlich kam eine zähflüssige Panik auf was wir tun können, um Hugo in Schach zu halten - schließlich war er eigentlich noch nicht dran. Gunnar fiel dann der brilliante Plan ein, dass es helfen könnte, wenn Hugo nicht mehr am Feuer stünde. Gesagt getan - Hugo kam ind Regal. Dort hat er noch einen Augenblick mit schleimiger Rache gedroht, aber dann lehnte er sich wieder zurück und wartete auf sein Schicksal. Gunnar bereitete dann den Grill vor und begann damit die Zwiebeln anzubraten, mit denen wir Hugo verfeinern wollten. Die Jungs probierten dann verschiedene Techniken aus, um das Brot zwiebelig zu kriegen, ohne dass die Zwiebeln verbrennen, aber leider gab es keine finale Methode die funktioniert hat, wenn die oberste Priorität ein durchgebackenes Brot ist.

Zwischendurch haben wir begonnen die 1000 Sorten Bier zu probieren, die am Bierwagen erhältlich waren - die Wackenbrauerei scheint fleißig zu sein trotz - oder gerade wegen ihrer kurzen Geschichte ;-) Nach harter Kocharbeit läutete Lars einen Pipikarder ein und erteilte Bernd und mir den Auftrag die letzten Brote zu wenden, wenn es soweit ist. Wir haben auch eine Einweisung bekommen - ganz gefühlvoll sooooo und dann pitchuuh! das haben wir kurz geübt und dann haben sie Bernd und mich alleine gelassen mit dieser ehrwürdigen Aufgabe... Zum Glück ist alles gut gegangen - ärgerlicherweise ist derweil das Goulasch angebrannt, aber das lag eindeutig außerhalb unseres Aufgabenbereichs!! Aber Gunnar hat zugegeben, dass es schon angebrannt war als er das letzte mal umgerührt hat :-D

Dann wurde endlich gegessen! War ja auch schon ein ganz schön langer Tag voller kochen und vorbereiten und trocken bleiben und all diesen anstrengenden Dingen. Und es war ganz schön lecker!